AOR2016 Tag 06 – Auf nach Istanbul!
Ziel: Fahrerlager Istanbul
Unterwegs: 12 Stunden
Gefahrene Kilometer: 575km
Durchfahrene Länder: Bulgarien, Türkei
Wetter: Bewölkt, abends Kalt mit viel Regen
Verfahren: /
Panne: Komischerweise keine
Tagesaufgabe: Foto mit Hund und uniformierter Person machen
Sonderprüfung: /
Zitat des Tages: /
Kurzbericht:
Um halb neun sind wir heute morgen aufgestanden, denn um 9 Uhr war das Frühstück vom Wirt fertig vorbereitet. Wir kamen in einen Raum mit gedecktem Tisch. Die Wände mit allen möglichen Motorradaufklebern, Karten und Postern geschmückt. Am gedeckten Tisch saßen schon ein paar Biker und begrüßten uns herzlich. Wir unterhielten uns mit Ihnen, erzählten von der Rallye und redeten über die noch bevorstehende Etappen der anderen Besucher. Das Motor Camp Bulgaria spülte alle möglichen reisenden an, der eine ist grade auf dem Rückweg von seiner 2 Jährigen Reise zurück nach England, ein anderes Paar aus Belgien starteten vor ein paar Tagen ihre 5 Monatige Reise nach Zentralasien und ein weitere türkisches Pärchen war auf dem Weg heim nach Istanbul. Es gab reichlich Stoff für tolle Gespräche am Frühstückstisch.
Nach dem Frühstück die Sachen gepackt und nochmal im Roadbook nach heutigen Aufgaben gucken. In bulgarischer und türkischer Landessprache „Guten Tag“ rausbekommen und noch ein Foto mit uniformierter Person und Hund machen.
Der nette Wirt konnte uns die beiden Übersetzungen ohne Probleme liefern, also nur noch jemand uniformierten mit Hund finden… Ein großer Hund lief hier ja schon mal rum, jetzt nur noch ne Uniform auftreiben. Eine englische Frau hat das Gespräch mitbekommen und konnte uns mit einer echten Polizeijacke aus Nord-Rhein-Westfalen helfen, wo auch immer sie diese auch her hatte, Klasse!! Also lachend noch ein paar Fotos gemacht, aber dann mussten wir auch los, heute wollten wir ja noch die Türkei erreichen.
Problemlos ging es Richtung Sliven, hier hatten wir uns jedoch leicht verirrt, aber nach kurzer Nachfrage nach dem Weg war jemand so nett und führte uns im Affenzahn mit seinem Auto voraus durch die Stadt auf den richtigen Weg. Richtung Grenzübergang waren die Straßen sehr gut, was unser weiterkommen sehr erleichterte. In Jambol waren wir noch das letzte mal in Bulgarien günstig einkaufen und kurz vorm Grenzübergang tanken. Jetzt konnte es über die türkische Grenze gehen.
Am Grenzübergang angekommen mussten wir durch etwa 5 Kontrollen, davon waren es 4 Passkontrollen, warum auch immer und einmal mussten wir unser Auto anmelden, man kann sich diese Grenzkontrollsache echt verkomplizieren. Letztendlich kamen wir aber sehr gut durch, als unsere Kofferräume von den Beamten kontrolliert wurden mussten diese doch schmunzeln, als wir ihnen erklärten, dass wir das ganze Bier, welches in rauen Mengen in unseren Kofferräumen vorhanden war zum Grillen dringend benötigt wird.
Da wir gut in der Zeit waren entschieden wir uns statt über den direkten Weg nach Istanbul anfangs über Dörfer zu fahren. Das war um einiges spaßiger und interessanter. Auf den Wegen sind uns einige Kuhherden entgegen gekommen, welche von den Bauern herum getrieben wurden.
Wieder auf der Hauptstraße Richtung Istanbul angekommen mussten wir uns erstmal an den Fahrstil der einheimischen anpassen. Die Reisegeschwindigkeit lag bei 120 Km/h statt erlaubten 30-70 und Ampeln und Zebrastreifen wurden systematisch ignoriert. Auf der Route haben wir viele andere Teams getroffen und überholt, scheinbar konnten diese ihre deutschen Gewohnheiten sich an Regeln zu halten noch nicht ablegen, kommt noch.
In der Millionenmetropole Istanbul angekommen ging das Chaos erst richtig los. Die Straßen waren voll von Autos und die Beschilderung bei der Dunkelheit gepaart mit Regen schwer zu erkennen. Unser Ziel war ein Parkplatz mitten im Zentrum von Istanbul, welcher im Roadbook beschrieben, jedoch durch Baustellen nicht zu finden war, was man beim Tracking mit Sicherheit gut sehen kann. Etwa eine Stunde sind wir mit vielen anderen Teams im Kreis gefahren, bis irgendwann die Rettung kam. Ein anderes Team, welches grade auf dem Weg in ein Restaurant war sah uns hoffnungslos herumkurven und schrien zu uns rüber: „Hey! Ihr wisst nicht, wo ihr hin müsst, oder?“ Sie waren auch schon 4 Stunden in Istanbul herumgekreist, bevor diese den Zielparkplatz, das Fahrercamp gefunden haben. Dann haben sie uns grade den Weg erklärt und wir kamen endlich im Fahrercamp an. Jetzt konnten wir endlich unser Nachtlager aufbauen und nach einigen Bieren, welche wir mit anderen Teams verköstigt haben völlig fertig ins Bett fallen.
AOR2016 Tag 05 – Das 500 Kilometer Telefonat
Ziel: Moto Camp Bulgaria
Unterwegs: 16 Stunden
Gefahrene Kilometer: 688
Durchfahrene Länder: Rumänien, Bulgarien
Wetter: Warm, bewölkt, abends Kalt mit Regen
Verfahren: 1 mal 10 Kilometer im Kreis gefahren
Panne: BMW 402 springt ab und zu nicht an und geht während der fahrt kurz aus
Tagesaufgabe: Fotos von Baumit, Fotos von Apfelbäumen machen
Sonderprüfung: /
Zitat des Tages: /
Kurzbericht:
Gemütlich sind wir heute aus unseren Betten um etwa halb 7 aufgestanden. Nach Frühstück und Kaffee noch kurz auf die Karte geschaut und dann ging es auch schon los. Erstes selbstgestecktes Etappenziel war der etwa 60 Kilometer entfernte Pass Transfagarasan in etwa 2000 Metern Höhe. Dieser ist zwar wegen Schnee nur halbjährlich ab Ende Juni geöffnet, jedoch hofften wir, dass man eventuell trotzdem einfach an der Schranke vorbei kommen könnte und nur noch so wenig Schnee liegen würde, dass die Befahrung ohne weiteres möglich ist.
Also fuhren wir los. Diesmal sprang der BMW sogar von selbst an und musste nicht angeschoben werden. Auf dem Weg rauf auf den Pass sahen wir einige weitere Fahrzeuge, dir auch auf dem Weg nach oben waren, was uns hoffen ließ, dass die Strecke vielleicht doch schwarz befahrbar ist. Als wir dann jedoch oben ankamen mussten wir feststellen, dass dem nicht so ist. Die anderen Leute wollten zu einer Seilbahn bei einem Restaurant, mit der man wohl auch hochfahren kann und wir mussten feststellen, dass man zur Sperrung keine Schranke benutzte, sondern der einfachheithalber ein paar Betonklötze auf die Fahrbahn legte, wodurch das Befahren des Passes wirklich unmöglich war. Trotzdem nahmen wir uns die Zeit den Anblick des Gebirges zu genießen. Bevor wir runter fuhren flickten wir noch ein paar Schläuche unseres Pannen BMWs in der Hoffnung, dass dieser dann nicht mehr während der Fahrt aus geht.
Weiter ging es durch die Kaparten am Schloss Bran vorbei und dann immer Richtung bulgarische Grenze. Die Straßen verschlechterten sich immer weiter und Schotterpisten luden zum Geschwindigkeitsduell zwischen den beiden BMWs ein. Teilweise glichen die Straßen einem Hochgeschwindigkeitsparcour, da man die reichlich verteilten knietiefen Schlaglöcher erst spät erkennen konnte. Viele Streunende Hunde liefen bettelnd nach Futter am Straßenrand entlang und einige freilaufende Kühe und Pferde kreuzten auf den Straßen unseren Weg. Sehr gefährlich waren die völlig überladenen Kutschen von den Romas, welche auch am Straßenverkehr teilnahmen und diesen völlig behinderten, was halsbrecherische Überholvorgänge zur Folge hatte.
Nun waren wir an der Donau und nur noch eine Brücke und einen Grenzübergang trennten uns von Bulgarien. Wir hielten am Schalter an, um der Dame am Schalter die Mautbelege vorzuzeigen. Nun wollte sie nur noch 3 Euro Gebühr für die Brückennutzung haben. Normalerweise wäre das ja kein Problem, aber Mautstraßen sind für uns ja leider tabu, also rückwärts wieder raus um eine andere Route zu planen. Wir standen mit der Karte um die Motorhaube herum und rätselten, wo wohl die nächste Mautfreie Brücke über die Donau führt. Nach etwas Sucherei hatten wir dann einen gefunden, wo man eventuell keine Maut zahlen musste. Alles klar, Auto tanken und den 500 Kilometer Umweg in Kauf nehmen, aber lieber doch mal das Organisationskomitee anrufen und fragen, ob solch eine Brücke nicht doch evtl. in Ordnung wäre. Am Telefon konnte man uns glücklicherweise sagen, dass es in Ordnung wäre die Brücke zu nehmen. Puh, zum Glück nochmal nachgefragt, das hat uns etwa 500 Kilometer und eine Nachtfahrt erspart! Also ab nach Bulgarien!
Der bulgarische Grenzübergang verlief reibungslos, es war mittlerweile schon dunkel geworden. Anfangs waren die Straßen noch übersichtlich und relativ gut, zum Landesinneren hin verschlechterten diese sich jedoch immer weiter. Die Route führte uns über Dörfer und kleine Landstraßen zum Moto Camp Bulgaria, wo wir um etwa halb 2 ankamen. Eine echt coole Unterkunft, wo normalerweise alle möglichen reisenden Motorradfahrer übernachten. Hier noch ein Bierchen zusammen getrunken und dann fielen uns allen die Augen sehr schnell zu. Ein echt aufregender Tag!!!!
AOR2016 Tag 04 – Auf nach Rumänien!
Ziel: Sibiu
Unterwegs: 14 Stunden
Gefahrene Kilometer: 718
Durchfahrene Länder: Ungarn, Rumänien
Wetter: warm, bewölkt
Verfahren: /
Panne: Anlasser BMW 402 will ab und zu nicht, Elektrik macht quatsch
Tagesaufgabe: Brotzeit mit fremden Menschen machen
Sonderprüfung: /
Zitat des Tages: /
Kurzbericht:
Nach einer recht kurzen und kalten Nacht sind wir heute gegen 6.30 aus unseren Zelten geschlüpft. Ein kurzes Frühstuck und einen wichtigen Kaffe später bauten wir unsere Zelte ab und planten den Tag. Erster Halt war der Plattensee. Hier haben wir kurz verweilt und die Landschaft genossen.
Weiter ging es mit den Nächten Aufgaben: Wir mussten ein Foto davon machen, wie wir mit jemand fremden eine Brotzeit machen und im Laufe der Rallye noch ein Foto von jemandem Uniformierten mit einem lebenden Hund. Unsere Idee war, dass wir doch bei der örtlichen Feuerwehr nette hilfsbereite Menschen finden, die eventuell einen Hund auf der Wache haben. Gesagt, getan. Die Feuerwehr angefahren und nette uniformierte Menschen nach Hilfe gefragt. In der Leitstelle saß sogar ein deutsch sprechender ungarischer Feuerwehrmann. Diesem haben dann erklärt, dass wir aus Deutschland kommen und die Allgäu Orient für einen guten Zweck fahren und ein paar Aufgaben erledigen müssen. Er war sehr begeistert von dem Rallyegedanken, dem guten Zweck und der Idee der Völkerverständigung und versuchte uns bei den Aufgaben so gut es geht zu helfen. Einen Hund hatte er leider nicht auf der Wache, aber das Angebot zur Brotzeit nahm er gerne an. Wir aßen gemeinsam etwas, unterhielten uns mit ihm auf Denglisch und lachten zusammen.
Nun musste es aber weiter gehen, wir hatten ja noch einen kleinen Weg vor uns. Der Weg zur Grenze nach Osten führte uns durch viele kleine Dörfer, welche zum teil ganz schön kaputt aussahen. Die Grenze bei Arad war endlich mal etwas spannender als die beiden Grenzen zuvor. Endlich mal ein Zöllner der Pässe kontrollieren wollte und endlich mal ein Zöllner, welcher zumindest etwas Interesse an unserem Kofferraum hatte. Bis jetzt hatten wir ja noch keinen einzigen Kontakt mit irgend einem Zöllner gehabt.
Angekommen in Rumänien fiel uns direkt der Gute Fahrbahnzustand auf. Der Erste Halt war bei einer Tankstelle um Vignetten für die Straßennutzung zu kaufen und danach ging es auf direktem Wege Richtung Sibiu, wo wir bereits im Vorfeld ein Zimmer gebucht haben. Interessanterweise gibt es hier in Rumänien viele deutsche Einkaufsketten wie LIDL, Kaufland oder Hornbach. Einheimische sprachen davon, dass wohl etwa 70 Prozent der Touristen aus Deutschland kämen. Steffan, der vor etwa 10 Jahren in Sibiu gewesen ist bemerkte schnell, dass sich Sibiu stark verändert hat, früher waren die Häuser wohl sehr beschädigt und teilweise verwahrlost, mittlerweile ähnelt die Stadt nahezu jeder anderen europäischen großen Stadt. Um 22 Uhr sind wir dort angekommen, brauchten jedoch noch etwa 1,5 Stunden um das Zimmer zu finden. Dort angekommen fielen wir nach dem Abendessen, welches aus geschmierten Broten und Bier bestand sehr schnell ins Bett.