Blog AOR2016

AOR2016 Tag 12 – Über Stock und Stein

Ziel: Girezun
Unterwegs: 8 Stunden
Gefahrene Kilometer: 359 km
Durchfahrene Länder: Türkei
Wetter: Schön sonnig und warm
Verfahren: /
Panne: /
Tagesaufgabe: Äpfel aus der Region kaufen
Sonderprüfung: /
Zitat des Tages: Stefan: Wir klauen nicht, wir finden nur sachen, bevor andere sie verlieren!
Kurzbericht:
Die eisige Kälte ließ uns heute früh aufstehen. Bei Temperaturen um den Gefrierpunkt hielten unsere Sommerschlafsäcke nicht besonders warm und dementsprechend unausgeschlafen fuhren wir vom Campingplatz auf dem Berg herunter ins Tal.
Dort hieß es mal wieder warten. Alle Fahrzeuge der Allgäu-Orient-Rallye standen in einer Schlange, denn der Startschuss war noch nicht gefallen. Das Organisationskomitee musste erst noch den aufblasbaren Bogen aufpumpen, damit Örtliche Politiker für die Presse den Startschuss geben konnten.
Dann ging es endlich los, heutiges Ziel war das schwarze Meer, wir entschieden uns nicht für die schnelle direkte Route, sondern über kleinere Dörfer durch die Berge zu fahren, was sich als eine gute und richtige Entscheidung herausstellte. Als wir endlich abseits der Asphaltierten Straßen waren reichte unsere recht grobe Karte nicht mehr aus um richtig zu navigieren, deshalb fragten wir jemanden nach dem Weg. Wer hätte das gedacht, in dem tiefsten türkischen Dorf sind wir direkt an einen deutschsprachigen Türken geraten. Dieser erklärte uns jedoch, das der Weg mit Autos nicht befahrbar ist und ein Team wegen geplatzten Reifen schon zurück gekommen ist. Wir erklärten ihm, das er es hier mit Profis zu tun hat und wir diesen Weg auf jeden Fall fahren wollen. Er kapitulierte und erklärte uns den Weg. Immer gerade aus hat er gesagt und wenn wir aufgeben würden und zurück kämen müssten wir einen Tee oder Kaffe mit ihm trinken. Wir bedankten uns für die Information und fuhren los. Es folgte die erste Gabelung, wo wir nicht so recht wussten ob rechts oder links, wir entschieden uns aus dem Bauch heraus für links. Dieser Weg führte uns jedoch in einen Waldweg mit Forstarbeitern, also umdrehen und zurück zur Gabelung. Nun den anderen möglichen Weg genommen, welcher uns echt in die tiefste Walachei führte. Asphaltstraßen wurden zu Schotterwegen und diese dann zu Feldwegen. Das war eine Strecke nach unserem Geschmack! Wir fuhren auf diesen Pisten den Serpentinen bergauf und berg ab, durch Bachläufe quer durch die Natur.
3 Stunden und etwa 70 Kilometer später fuhren wir durch das erste größere Dorf mit Marktplatz. Wir hielten an um etwas über den Markt zu schlendern und Obst zu kaufen. Es war eine wunderschöne Atmosphäre dort.
Jetzt ging es nur noch ein kleines Stück über kurvenreiche Landstraßen und dann auf großzügig ausgebauten Straßen entlang der Schwarzmeerküste zum Zielort Giresun.Hier bauten wir unser Nachtlager auf einem Parkplatz auf und feierten Christians Geburtstag mit Dosenravioli, Bier und Sekt.

Nachruf: Heute um etwa 20 Uhr ist unser Kaffeerzeugungsgerät im stillen von uns gegangen. Wir werden dich als guten freund und bereicherndes Familienmitglied in Erinnerung behalten. Du hinterlässt 4 dich ewig schätzende trauernde Familienmitglieder. Eine Feierliche Bestattung wird es nicht geben, Christian hat sich für die Plastikbeutelbestattung entschieden und diese ehrenvoll durchgeführt.

AOR2016 Tag 11 – Viel zu kurze Offroadstrecke!!!

Ziel: Merzifon
Unterwegs: 10 Stunden
Gefahrene Kilometer: 497 km
Durchfahrene Länder: Türkei
Wetter: Warm, etwas Regen
Verfahren: /
Panne: /
Tagesaufgabe: In Corum ein Foto vom Glockenturm machen, Nüsse kaufen
Sonderprüfung: /
Zitat des Tages: /
Kurzbericht:
Nach den vorigen Tagen voller Kälte und Regen konnten wir heute endlich mal bei Sonnenschein aufstehen und unsere Zelte wurden auch endlich mal trocken. Ein Müslifrühstück und eine warme Dusche später konnte es dann los gehen. Erster Halt war die Tankstelle, wo wir Wasser, Benzin und Reifendruck nachfüllten.
Erstes großes Etappenziel war Çorum. Auf dem Weg dorthin hielten wir an einem kleinen Teehäuschen. Hier konnten wir türkischen Chai und leckeres süßes Gebäck genießen.
Die weitere Strecke führte uns über einen Gebirgspass. Nebel stieg von der warmen Straße auf, welche von einem Schauer nass geworden war und wir befürchteten, dass die Nebelschwaden eventuell doch von unserem vieleicht defekten Kühler kommen könnte. Kurz nachgeschaut konnten wir aber beruhigt weiterfahren, der Kühlerhält immer noch dicht!
In Çorum bekamen wir ein neues Roadbook, darin waren die beiden Aufgaben für heute beschrieben. Ein Foto vom Glockenturm machen und Nüsse aus der Region kaufen. Dies haben wir recht schnell erledigen können, weiter ging es raus aus Çorum.
Nun folgte die erste Offroadetappe durch Dörfer und über Schotterwege. Leider war das Vergnügen recht kurz. Ein Erdrutsch soll den Weg versperrt haben, wodurch die Strecke nicht mehr passierbar war. Also wieder zurück auf die Hauptstraße und auf direktem Weg nach Merzifon.
Am Ortseingang wartete die Polizei schon auf uns um uns im Konvoi hinauf auf einen Berg zum heutigen Nachtlager zu bringen. Hier wurden wir freundlich mit freiem Essen und Bier empfangen. Damit haben wir nicht gerechnet. An Feuertonnen konnte man es sich hier nun gemütlich machen und den Abend ausklingen lassen.

AOR2016 Tag 10 – Zu besuch in einer türkischen Werkstatt

Ziel: Beypazan
Unterwegs: 10 Stunden
Gefahrene Kilometer: 331 km
Durchfahrene Länder: Türkei
Wetter: Angenehm, etwas Regen
Verfahren: /
Panne: Kühlergrill beim 402
Tagesaufgabe: Foto vom Besuch beim Imbiss
Sonderprüfung: /
Zitat des Tages: /
Kurzbericht:
Die Nacht war arschkalt bei gefühlten 3-5 Grad mit Regen und laufenden Alarmanlagen fiel die Nacht sehr kurz für uns alle aus. Morgens hatte sich auch herausgestellt, wo die Alarmanlage zugehörte. Nachts war noch ein Team angereist, die in ihren Autos schliefen und durch Bewegungen beim schlafen löste immer wieder die Alarmanlage aus. Das nicht noch irgendwer von den anderen etwa 20 betroffenen Teams einen Galgen für die Verursacher aufgebaut hatte war auch alles, aber niemand ist zu Schaden gekommen 😉 .
Um 9 Uhr begann die Ansprache des örtlichen Bürgermeisters. Er hielt zusammen mit dem Organisationskomitee eine Rede und gab den Startschuss für die Weiterfahrt. Nun ging es wieder im Konvoi aus der Stadt.
Als wir in Ankara waren suchten wir zunächst nach der Burg in Ankara. Ein netter Taxifahrer konnte uns den Weg hierhin zeigen und so ging es problemlos dort hin. An der Burg mussten wir einen kleinen Imbiss besuchen und uns mit Zeitangabe in unser Roadbook quittieren, dass wir dort waren. Einen Ayran mit Köfte später guckten wir uns noch die Burg an und machten uns danach auf den Weg zum Hypodrom. Dort nach kurzer Zeit angekommen fanden wir einen riesigen Platz vor, welcher wahrscheinlich mal für Paraden oder so benutzt wurde. Nun folgte ein Spektakel, welches seines gleichen suchte. Ein Le Mant Start war für alle Rallyeteilnehmer geplant, das bedeutet, alle Fahrer und Beifahrer mussten sich etwa 50 Meter von ihren Autos aufstellen und warteten auf das Startsignal. Es wurde von 10 herunter gezählt und dann ging es los! Bei 0 rannten alle zu ihren Fahrzeugen und mussten die Motoren starten und los fahren. Es folgte eine lange breite Gerade, danach eine Rechtskurve, dann noch eine Rechtskurve, wo sich die Fahrbahn stark verengte, eine Nadelöhr kurve und dann wieder auf eine lange breite gerade. Hier geschahen die wildesten Manöver, Überholvorgänge und Drängeleien mit Renncharakter, sowas muss man mal erlebt haben, einfach der Oberhammer!!!
Danach ging es raus aus Ankara Beypazari. Wieder fuhren wir durch Bergregionen über Berge, Straßen mit vielen Kurven und Serpentinen.
Im Fahrerlager angekommen hatten wir grade unseren Schlafplatz für heute gefunden und wollten einparken als aus dem Motorraum vom BMW 402 eine große Dampfwolke zu sehen war. Das konnte kein gutes Zeichen sein. Wir öffneten die Motorhaube und konnten uns das Dilemma anschauen. Im Kühlergrill war ein Loch, aus dem in rauen Mengen Wasserdampf austrat. Wir warteten darauf, dass das Dampfen aufhörte, mehr war ja grade sowieso nicht zu machen. Mittlerweile versammelte sich eine größere Menschenmenge um unser Fahrzeug. KFZ Mechaniker vom Team 50 gaben uns dann Tipps, wie das Loch reparieren könnte und dann machten wir uns mit dem anderen Fahrzeug auf den Weg in die Stadt, denn ganz in der Nähe sollte es angeblich eine Werkstatt geben. Wir fanden eine Gasse vor, wo eine Werkstatt neben der anderen stand, jemandem das Problem erklärt und er führte uns dann zu jemandem, der sich wohl mit Kühlern auskannte. Ihm haben wir das Problem auf einem Blatt Papier geschildert und er gab uns dann zu verstehen, wir sollen da Fahrzeug herbringen. Gesagt, getan, zurück gefahren und den defekten BMW hergeschleppt. die Mechaniker machten sich dann direkt ans Werk, bauten den Kühlergrill aus und brachten ihn in einen kleineren Raum mit größerem Wasserbecken. Der Kühler wurde hineingelegt und indem man Luft in den Kühlergrill einfüllte konnte man dank der Blasen, die aufstiegen das Loch lokalisieren. Jetzt wurde das Loch zu gelötet. Nebenbei wurde Dennis in ein Büro hineingeführt, wo man ihm via Google Übersetzer versuchte zu erklären, dass der Kühler eigentlich ziemlich defekt ist und man sich in nächster Zeit einen neuen besorgen sollte. Generell keine schlechte Idee, aber der nächste befindet sich in Ankara, also keine Option. Wir bitteten sie das Beste zu versuchen und das Loch wurde so gut wie möglich dicht gemacht und nachdem dieser wieder eingebaut war wurde noch Kühlerdicht hinterher gekippt. Für alle Fälle haben wir uns auch noch so ein Fläschchen mitgenommen, man weiß ja nie was noch so kommt.
Nach etwa 3 Stunden war die Kühlergesache erledigt und wir konnten endlich wieder mit beiden Autos zurück zum Fahrerlager fahren. Hier grillten wir noch ein bisschen Köfte und tranken unser Feierabendbierchen nach dem aufregenden Tag 😉 .

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